Die Initiative und ihre Projekte
Kulturen der Welt
"Women´s Voices"
September 2001

Die Initiative
"Lohmarer Bürger und Bürgerinnen für die Kulturen der Welt"

Hintergrund
Für die Förderung kommunaler Projekte der Entwicklungszusammenarbeit hat das Land Nordrhein-Westfalen u.a. auch der Stadt Lohmar eine Zuwendung bewilligt.

Um die vorhandene Summe zu konzentrieren, haben sich Einzelinitiativen zusammengeschlossen, um sich in einem gemeinsamen Projekt darzustellen.

In seiner Ausschusssitzung hat der Kultur- und Sportauschuss der Stadt Lohmar die Initiative nun zum fünften Mal mit der Durchführung einer gemeinsamen Veranstaltung beauftragt.


Kontakt
Initiative Kulturen der Welt
Postfach 21 25
53797 LOHMAR
Tel 02206-80375
Fax 02206-85183
e-mail: kdw@lohmar.org

Kolumbien-Projekt
Im März 1999 hat sich eine Projektgruppe für Kolumbien gebildet, die innerhalb der Initiative eine aktive Hilfe für die Erdbebenopfer in Kolumbien organisieren wird.

Es wird eine Sammelaktion für Hilfsgüter geben, die mit Unterstützung der Regierung Kolumbiens, der Botschaft in Bonn und der kolumbianischen Handelsmarine organisiert wird.

Ferner werden wir versuchen, Bauingenieure zu finden, die bereit sind, einige Monate vor Ort praktische Aufbauhilfe zu leisten.

Diese Seite gibt den Stand der Dinge am Tag nach der ersten Besprechung zwischen den Mitgliedern der Projektgruppe wieder. Ca. Mitte April wird ein weiteres Meeting stattfinden. Anfang Mai soll mit einer großangelegten Pressekampagne die Sammelaktion in Lohmar und Umgebung starten.


Fundacao Terra in Arco Verde





Nach Jahren des Austauschs mit Vila Mulungu hat im Jahre 2001 der ev. Kindergarten Regenbogenhaus in Lohmar-Birk Kontakt zu einem neuen Kindergarten in Brasilien aufgenommen, den Eltern, Kinder und Erzieherinnen fortan unterstützen möchten und der eine Freundschaft über die Grenzen hinweg möglich machen soll.







"Christus Creche" wird dieser Kindergarten genannt und ist Teil der Fundacao Terra, einer Gemeinschaft von Bewohnern der Müllstraße von Arco Verde, die sich 1984 mit Hilfe von Pater Airton gegründet hat und seitdem stetig an der Verbesserung ihrer Lebensumstände arbeitet. Arcoverde hat 65.ooo Einwohner und liegt 250 km in westlicher Richtung von der Hauptstadt des Bundesstaates Pernambuco, Recife, entfernt. Von den Einwohnern erzielen ca. 40% ihr Einkommen in der Landwirtschaft, wobei ein Großteil lediglich Subsistenzwirtschaft betreibt. Der Arbeitslohn eines Landarbeiters liegt dabei vielfach unter dem gesetzlich festgelegten Mindestlohn von derzeit ca. 110 US$. Die Jugendarbeitslosigkeit ist enorm.
Drogenmissbrauch und Prostitution sind weit verbreitet. Die Armut konzentriert sich am Rande der Stadt, in den Elendsvierteln wie das der "Rua do Lixo", der Müllstraße. Die Kindersterblichkeit liegt vergleichsweise hoch, 10% erreichen nicht das 5. Lebensjahr.
Der Kindergarten wurde 1989 von der Gemeinschaft gebaut. 1992 konnte das Mutter-Kind-Zentrum fertiggestellt werden, wo seitdem Schwangere betreut und Neugeborene versorgt werden. 1995 wurde sowohl die Grund- und Berufsschule als auch das Altenheim eröffnet. Auf zwei außerhalb gelegenen Bauernhöfen haben Straßenkinder und drogenabhängige Jugendliche Hilfe beim Entzug und die Möglichkeit neben dem Schulunterricht landwirtschaftliche Kenntnisse zu erwerben.
Eine Gruppe von 30 Frauen, die vorher ausschließlich im Haushalt arbeiteten oder Müll sammelten, produzieren seit 1989 hochwertige Stickereien, die größtenteils in Deutschland verkauft werden. Durch ein eigenes Einkommen hat sich die Situation dieser Frauen innerhalb der Familien erheblich verbessert.

Anne Steingrebe vom Kindergarten Birk dazu:
"Das Fest der Kulturen der Welt gibt uns die Möglichkeit, die Arbeit der Fundacao Terra in Lohmar bekannt zu machen, Photos geben einen Eindruck vom Leben der Kinder in der Müllstraße. Die Stickereiarbeiten der Frauen können bewundert und auch gekauft werden und die Birker Kindergartenkinder haben nach indianischem Vorbild "Magische Augen" gestaltet, mit deren Verkauf sie die Kinder der Müllstraße von Arco Verde unterstützen wollen."

(Von Anne Steingrebe stammt auch der Artikel "Frauenrechte sind Menschenrechte")


Dritte-Welt-Lädchen Wahlscheid
Im Aggerhof 15a






Das Dritte-Welt-Lädchen Wahlscheid, das seit 1987 besteht, steht unter dem Motto "Faire Preise für eine gerechtere Welt". Es werden Waren (Kaffee, Tee, Kakao, Zucker, Schokolade, Honig, Wein u.a.) verkauft, die mit dem TransFair - Siegel ausgezeichnet sind und von denen einige auch noch das "Naturland" - Emblem tragen, z.B. der Café Organico. Das Dritte-Welt-Lädchen bezieht seine Waren von der gepa, dem größten Unternehmen des alternativen Handels in Europa. Dessen Anliegen ist es, das Bewußtsein für die ungerechten Strukturen des Welthandels zu schärfen. Ziele der gepa sind:
  1. faire langfristige Handelsbeziehungen mit der sogenannten "Dritten Welt" und gerechte Preise, die die Produktionskosten decken und faire Löhne garantieren,
  2. Förderung von Entwicklungs- und Gemeinschaftsaufgaben und Sozialleistungen (Renten- und Notfallfonds), Abschaffung der Kinderarbeit und Fördermaßnahmen für Kinder (Krippen, Schulen, Stipendien),
  3. Unterstützung der Produzenten in der Entwicklung ökologischer Anbau- und Produktionsmethoden,
  4. Einkauf durch den Verbraucher nicht nur nach wirtschaftlichen, sondern auch nach ethischen Gesichtspunkten,
  5. Lobbyarbeit auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene für mehr Gerechtigkeit im Welthandel.
Die Gesellschafter der gepa sind: das Bischöfliche Hilfswerk Misereor e.V. der Katholischen Kirche, der Kirchliche Entwicklungsdienst (KED) der Evangelischen Kirche in Deutschland, die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in der Bundesrepublik Deutschland e.V. (aej), der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), der RegionalsprecherInnenkreis (rsk) Verein der Basisgruppen der Aktion Dritte Welt Handel (A3WH) e.V. und die Arbeitsgemeinschaft Dritte Welt Läden e.V..

Die gepa-Regionalstellen versorgen mehr als 700 Weltläden, 1000 Naturkostläden und rund 7000 Basisgruppen der Aktion Dritte Welt Handel mit Waren und Informationen, außerdem Großverbraucher, z.B. Kantinen (darunter die des Deutschen Bundestages). Der Erlös des Dritte-Welt-Lädchens Wahlscheid kommt Projekten der evangelischen und katholischen Kirche in der "Dritten Welt" zugute. So konnte im Jahr 1999 bei einem Umsatz von 8400 DM ein Erlös von 1200 DM erwirtschaftet werden. Davon wurden 500 DM an den Steyler Missionar Bruder Ludwig Kaut in Brasilien und 500 DM für das Projekt der evangelischen Kirchengemeinde Wahlscheid beim Nikolausbasar 99 für die Diözese Korogoro/Tanzania überwiesen.


Pedro II
Webwaren aus Pedro II gehören zu den bemerkenswerten Handarbeiten der Frauen dieser kleinen Stadt im Nordosten Brasiliens. Sie müssen für den Unterhalt der Familie sorgen, weil die Männer in den kleinen Landkommunen keine Arbeit mehr finden und in die Großstädte abwandern. Die Weberinnen sind in einer Genossenschaft zusammengeschlossen.
Sie stellen auf einfachen Webstühlen verschiedene Handarbeiten sowie Dinge des täglichen Gebrauchs in einer ausgezeichneten Qualität her: U.a. sind die Hängematten, in Lateinamerika übliches Nachtlager der meisten Menschen, nicht nur in ganz Brasilien geschätzt, sondern auch weltweit bekannt.
Die Handarbeiten, vor allem Hängematten aus Pedro II, werden im Foyer zum Kauf angeboten.




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